Wahrnehmen und wahrgenommen werden ist entscheidend für unser Leben. Eine Möglichkeit, die Welt um uns herum wahrzunehmen ist das Hören. Um das Hören im akustischen Sinn - mit den Ohren - und um das Hören mit dem Herzen geht es in der neuen Ausgabe von Diakonie in unserer Zeit. 

In unseren Pflegeheimen spielen Hören - Hinhören – Zuhören eine wichtige Rolle. Davon erzählt Pflegedienstleitung Svenja Dengler. Pflegekräfte sind darin geschult, Bewohner:innen im Pflegeheim nicht 
nur mit den Ohren zu hören, sondern auch auf das zu hören, was sie durch nonverbale Signale wie Mimik, Gestik und Körperhaltung ausdrücken.  Aber auch Mitarbeitende wollen gehört werden und sich verstanden fühlen. Daher ist sie als Pflegedienstleitung auch beim Zuhören gefragt.

Zuhören steht auch bei Schwester Dorothee Bauer im Mittelpunkt. Sie ist Beraterin für die gesundheitliche Versorgungsplanung im Pflegeheim auf dem Roßbühl tätig. In ihren Beratungsgesprächen hört sie zu und spürt, wie Menschen sich ihre letzte Lebensphase vorstellen, was sie brauchen und sich wünschen.

Bei den beiden Seelsorgern Claudia Feine und Andreas Gaida steht ebenfalls das Hören im Mittelpunkt, das genaue Hinhören ist ein wichtiger Teil ihrer Profession. Sie nennen drei Begriffe, die ihnen bei ihrer 
täglichen Arbeit in den Pflegeheimen besonders wichtig sind: Ohren, achtsam, Evangelium.

Wenn Menschen schwerhörig sind, müssen sich auch Pfarrerinnen und Pfarrer besonders darauf einstellen. Schwerhörigenpfarrerin Rosemarie Muth hat viele wertvolle Tipps und macht immer wieder die 
Erfahrung, dass eine gute Gesprächsdisziplin auch den Guthörenden hilft. Landesgehörlosenpfarrerin Daniela 
Milz-Ramming erzählt davon, dass Gebärdensprache in der evangelischen Kirche in Württemberg schon unterstützt wurde, als sie noch nicht so anerkannt war wie heute. Auf dem Hintergrund ihrer Arbeit mit gehörlosen Menschen übersetzt sie den Satz „Glaube kommt aus dem Hören auf Gottes Wort“ in „Glaube 
kommt aus dem Achten auf Gottes Wort“. 

Die Ausgabe 01-2024 steht über unser Archiv „Diakonie in unserer Zeit" (Herrenberger Beiträge) zum Download bereit.