Die Evangelische Diakonieschwesternschaft lädt am Mittwoch, 12. Juli zu einem Vortrag in die Mutterhauskirche in Herrenberg ein. Zu Gast ist der Tübinger Autor Kurt Oesterle mit dem Thema „Gott in Auschwitz? – Jüdisches Denken nach dem Holocaust“.

In diesem Vortrag wird der Gottesbegriff nachgezeichnet, den das Grauen der Todeslager hervorgebracht hat. Zu Wort kommen unter anderem Denker wie Hans Jonas und Emil Fackenheim, die sich als Philosophen dazu geäußert haben, aber auch neuere Denkansätze aus der feministischen Theologie des Judentums in den USA. Darüber hinaus werden religiöse Zeugnisse von Überlebenden herangezogen und auch literarische Werke, wie etwa die Prosadichtung „Jossel Rakovers Wendung zu Gott“, in der es geradezu apodiktisch heißt: „Ich glaube an den Gott Israels, auch wenn Er alles getan hat, dass ich nicht an ihn glauben soll.“

Kurt Oesterle ist kein Unbekannter in Herrenberg. Im Rahmen der Reihe „Kultur im Mutterhaus“ hat er in den letzten Jahren etliche seiner Romane vorgestellt und Vorträge gehalten. Der Autor wurde für sein schriftstellerisches Werk ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Berthold-Auerbach-Preis sowie dem Ludwig-Uhland Förderpreis. Pfarrer Günter Knoll führt in den Vortrag ein.

Die Veranstaltung findet in der Mutterhauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.