Vortrag von Kurt Oesterle "Unterwegs zur Demokratie - Thomas Mann und seine politischen Schriften" am 14.05.
Die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal lädt aus Anlass von Thomas Manns 150. Geburtstag am Mittwoch, 14. Mai zu einem Vortrag in die Mutterhauskirche ein.
Nahm Thomas Mann für sich zunächst das Bürgerrecht in Anspruch, unpolitisch zu sein, setzte nach der Ermordung von Walter Rathenau 1922 bei ihm ein Umdenken ein. Aus dem Unpolitischen wurde ein gewichtiger Fürsprecher und Verteidiger der Demokratie. Demokratie ist für ihn zuallererst ein geistiges Ereignis. Er versuchte, die Demokratie aus der deutschen Kultur- und Ideengeschichte zu erschließen, um zu beweisen, dass Demokratie seinem Land nicht von außen eingepflanzt werden musste, sondern aus dessen tiefsten Inneren kommt. Doch erst im amerikanischen Exil, wo sich der ganze Horizont demokratischer Möglichkeiten vor ihm auftat, wurde er zu einem Demokraten durch und durch.
Kurt Oesterle ist Autor von Romanen wie „Der Fernsehgast“ und „Der Wunschbruder“, sowie von Reportagen- und Essaybänden, und lebt in Tübingen. Er wurde für sein schriftstellerisches Werk ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Berthold-Auerbach-Preis sowie dem Ludwig-Uhland Förderpreis. Er war schon zu verschiedenen Autorenlesungen und Vorträgen in der Mutterhauskirche zu Gast.
Pfarrer Günter Knoll führt in das Thema ein.
Die Veranstaltung findet in der Mutterhaushauskirche statt, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Musikalischer Wochenschluss am 31.05.2025
Die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal lädt am Samstag, 31. Mai zum Musikalischen Wochenschluss in die Mutterhauskirche ein.
Im Mittelpunkt steht Johann Sebastian Bachs „Musikalisches Opfer“. Das Werk trägt einen rätselhaften Titel, doch die Erklärung liegt in Bachs Schmeicheleien für seinen Förderer: Es wurde „in tiefster Untertänigkeit“ dem musizierenden Preußen-König Friedrich II. von Bach geschenkt. Dieser hatte ihn kurz zuvor herausgefordert und ihm ein Thema vorgespielt, über das der große Bach eine Fuge improvisieren sollte. Eine vierstimmige Fuge gelang Bach auf Anhieb, aber als der König sechs Stimmen forderte, bat Bach um Bedenkzeit. Er legte schließlich ein Werk mit 16 Sätzen vor, in dem er seine ganze Kunst des Kontrapunkts über das königliche (schwierige!) Thema vorführt.
Das Ensemble Bel-hêtre mit Stefanie Glaubitz an der Traversflöte und Miriam Klüglich an der Barockvioline, Hanna Hesse und Harald Sinot an den Continuo-Instrumenten Barockcello und Spinett spielen die Triosonate aus dem „Musikalischen Opfer“. Das Stück war für die königlichen Hofkonzerte gedacht. Ob Friedrich II. es hätte spielen können? Eher ungewiss, er konnte wohl das Tempo nicht halten und mindestens der vierte Satz, eine schwungvolle Gigue, steckt voller rhythmischer Tücken, durch die das Thema, wie auch in den anderen Sätzen, immer wieder durchblitzt.
Umrahmt wird die Triosonate von weiteren barocken Werken.
Die Liturgie hält Pfarrer Günter Knoll.
Der Wochenschluss findet in der Mutterhaushauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Führung zu den Glasfenstern von Andreas Felger in der Mutterhauskirche
Die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal lädt am Sonntag, 04.05.2025 um 10:45 Uhr zu einer Führung zu den farbigen Glasfenstern von Andreas Felger in der Mutterhauskirche ein.
Die Glasfenster in der Herrenberger Mutterhauskirche sind zu einem Anziehungspunkt für Kunstinteressierte wie auch für Interessierte an Bibel und Theologie geworden. Der Künstler Andreas Felger hat sie im Rahmen eines großen Umbaus der Mutterhauskirche im Jahr 1997 für die Evangelische Diakonieschwesternschaft geschaffen und in Absprache mit der damaligen Leitung unter das Motto gestellt „Unterwegs mit Christus“. Drei große Fenster mit Motiven aus Jesus-Geschichten und drei kleine Fenster mit Christus-Symbolen hat Felger gestaltet.
Am Sonntag, 4. Mai 2025 wird Pfarrer Günter Knoll in die Entstehungsgeschichte der Kunstwerke einführen und die Bilder in Zusammenarbeit mit den Gästen interpretieren.
Die Führung findet in der Mutterhaushauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 10:45 Uhr im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst (9.30 – 10.30 Uhr).
Literarisch-musikalischer Nachmittag am Gründonnerstag
Am Gründonnerstag lädt die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal zum traditionellen literarisch-musikalischen Nachmittag in die Mutterhauskirche ein.
Die Tübinger Autorin Eva Christina Zeller liest eine Erzählung mit dem Titel „Planken“, die sie in ihrem Roman „Unterm Teppich“ im Jahr 2022 veröffentlicht hat. Es geht um das Sterben von Ulrich, den die Ich-Erzählerin begleitet. Ulrich ist jung und hadert mit seinem Schicksal. Es geht um Schuld und Versagen, um das Glück des Lebens und Liebens. „Ein beseeligend geglückter Text“, schrieb der Literaturkritiker Denis Scheck über „Planken“.
Im musikalischen Teil des Nachmittags erklingen Kammermusikwerde von G.F. Händel. Es musizieren Christine Knoll (Oboe), Günter Knoll (Violine), Albrecht Rieß (Violoncello) und Albrecht Boeckh (Klavier).
Der Literarisch-musikalische Nachmittag findet in der Mutterhaushauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 16:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Wort und Musik zum Karsamstag
Karsamstag ist ein besonderer Tag der Stille und der inneren Einkehr. Es ist gleichsam ein Tag zwischen Tod und Leben. Die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal lädt am Karsamstag, 19. April ein zu Wort und Musik zum Karsamstag zum Thema „Menschenwürde“
Pfarrer Günter Knoll liest neben zwei biblischen Texten eine Rede des Schriftstellers Navid Kermani, die dieser im Jahr 2024 bei einem Solidaritätskonzert des Berliner Ensembles gehalten hat. Er behandelt darin das Thema Menschenwürde unter dem Aspekt „Was ich bei der Waschung meines toten Vaters lernte“.
Den musikalischen Part haben die Geschwister Hanna Schulte (Klavier) und Lioba Schulte (Klarinette und Klavier) übernommen, zwei hochbegabte junge Musikerinnen. Die beiden spielen drei Fantasiestücke für Klarinette und Klavier op. 43 des dänischen Komponisten Niels Wilhelm Gade. Als Hauptwerk erklingt Franz Schubert große Fantasie f-moll op. 103 für Klavier zu vier Händen. Der Abend schließt mit Johann Sebastian Bachs Choralkomposition „O Lamm Gottes unschuldig“ (BWV 1085) in einer Bearbeitung für Klavier zu vier Händen.
Die Veranstaltung findet in der Mutterhaushauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Feierliche Einführung
Christine West – neue Einrichtungsleitung vom Wiedenhöfer-Stift
Herrenberg, 24. März 2025. Mit einem feierlichen Gottesdienst wird Christine West am 29. März 2025 offiziell in ihr Amt als neue Einrichtungsleiterin des Wiedenhöfer-Stifts in Herrenberg eingeführt. Die erfahrene Führungskraft hat bereits zum Jahresbeginn die Nachfolge von Daniel Trick angetreten und konnte schon erste Erfahrungen einbringen.
Um diesen bedeutenden Schritt gebührend zu feiern, lädt die Ev. Diakonieschwesternschaft am 29.3.2025, um 19:00 Uhr in die Mutterhauskirche ein, um im Rahmen des Wochenschluss-Gottesdienstes Frau West herzlich in ihrem neuen Amt willkommen zu heißen und ihr für die bevorstehenden Herausforderungen alles Gute zu
wünschen und den Segen Gottes zuzusprechen.
Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle Anwesenden herzlich eingeladen, bei einem gemütlichen Beisammensein mit Frau West ins Gespräch zu kommen und sie persönlich kennenzulernen.
Christine West freut sich darauf, gemeinsam mit dem Team des Wiedenhöfer-Stifts die gute Arbeit ihres Vorgängers fortzusetzen und darüber hinaus neue Impulse einzubringen.
Die Presse ist herzlich eingeladen, an der feierlichen Einführung teilzunehmen und über dieses Ereignis zu berichten.
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Musikalische Vesper am Sonntag, 30.03. 17 Uhr
Die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal lädt am Sonntag 30. März, am Sonntag Lätare, ein zur Musikalischen Vesper mit Vertonungen zu Texten aus den Klageliedern des Jeremia.
Das biblische Buch der Klagelieder des Jeremia kommt heute im kirchlichen Leben kaum noch vor. In früheren Zeiten hatten Lesungen daraus ihren festen Sitz in den Frühgottesdiensten der Karwoche. Am frühen Morgen, noch im Finstern kurz vor Sonnenaufgang, wurden am Karmittwoch, Gründonnerstag und Karfreitag je drei Abschnitte aus den Klageliedern gelesen. Aus den insgesamt neun Lesungen hat der französische Komponist Michel-Richard de Lalande (1657-1726) die jeweils dritte jedes Tages im Stil einer Solokantate vertont.
Michel-Richard de Lalande, der „Superintendent der königlichen Hofkapelle“ und „Komponist für die königliche Kammer“, begnügt er sich bei der Vertonung, dem Anlass angemessen, mit der schlichten Besetzung Solosopran und Generalbass, ausgeführt von Violoncello und Orgel. Der Bibeltext wird versweise wechselnd als Rezitative und Arien vertont, was zur Zeit Lalandes bei liturgischer Musik in Frankreich noch eher unüblich war.
Dieses außergewöhnliche Werk, „Les Troisièmes Leçons de Ténèbres“ (Die dritten Lesungen im Finstern) von Michel-Richard de Lalande, wird am Sonntag, 30. März, in der Mutterhauskirche aufgeführt. Es musizieren die Sopranistin Petra Dieterle, Anette Knierim mit dem Barockcello und Jörg M. Sander, Kirchenmusikdirektor in Freudenstadt, an der Orgel. Die Liturgie gestaltet Pfarrerin Ulrike Nuding. Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung findet in der Mutterhaushauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 17:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Wechsel im Vorstand der Diakonieschwesternschaft
Pfarrer Stephan Bleiholder wird neuer Theologischer Vorstand
Herrenberg, 11. März 2025. Die Ev. Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal hat einen neuen Theologischen Vorstand gewählt. Einstimmig hat der Verwaltungsrat Pfarrer Stephan Bleiholder in dieses wichtige Amt berufen. Pfarrer Bleiholder tritt seinen Dienst zum 1. Oktober 2025 an.
Der 44-jährige Bleiholder bringt eine beeindruckende Expertise und ein tiefes Engagement für die Gemeinschaft mit.
Bleiholder, der seit 2016 als Pfarrer in Oberjesingen tätig ist und parallel einen Seelsorgeauftrag am Herrenberger Krankenhaus innehat, bringt einen reichen Erfahrungsschatz mit.
Der 1981 geborene Theologe engagierte sich besonders in der Schnittstelle zwischen Kirche und Gesundheitswesen.
Vor seiner Zeit in Oberjesingen bekleideter er eine Pfarrstelle in Züttlingen und sammelte parallel am Möckmühler Krankenhaus wertvolle Erfahrungen in der Krankenhausseelsorge.
Als Mitglied des Klinischen Ethikkomitees des Herrenberger Krankenhauses und durch sein Engagement als Polizeipfarrer und Notfallseelsorger bewies er seine Kompetenz in ethisch und seelsorgerlich herausfordernden Situationen. Die geistliche Begleitung von Kolleginnen und Kollegen sowie seine aktive Rolle im Kirchenbezirksausschuss runden sein Profil ab.
Mit seinem Amtsantritt zum Theologischen Vorstand übernimmt Bleiholder auch die Position des Oberers der Schwesternschaft und folgt damit Oberin Heidrun Kopp nach, die nach über 10 Jahren engagierter Arbeit als Theologischer Vorstand und Oberin zum 31. Oktober 2025 in den wohlverdienten Ruhestand geht.
Das bewährte dreiköpfige Vorstandsteam, bestehend aus Kathrin Ehret als Kaufmännischer Vorstand und Michael Köhler als Fachlicher Vorstand, wird damit in seiner erfolgreichen Struktur fortgeführt.
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„Wäre da doch jemand, der mich hört! Wege durch Zeiten des Leids“ Autorenlesung mit Thomas Weiß
Die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal lädt am Mittwoch, 12. März zu einer Autorenlesung mit Thomas Weiß ein.
Wo ist Gott, wenn es im Leben so richtig schlecht läuft? Als Seelsorger hat Thomas Weiß oft versucht, mit betroffenen Menschen Antworten auf diese Frage zu finden. Als eine Krankheit sein Leben bedroht, wird ihm, was er sich zurechtgelegt hat, schal. Gott rückt ihm fern. Findet er in seiner Angst noch Gehör bei dem, auf den er bisher vertraut hat? Er zweifelt, aber er will diesen Gott nicht loslassen.
Die Meditationen, Gedichte, kleinen Geschichten und Essays seines Buches sind Zeugnisse dieses Ringens. Sie zeigen: In der Angst kann gerade der Zweifel an der Nähe Gottes die Art des Glaubens sein, die durch die Not hindurchträgt. Ein Buch, das den schweren Fragen des Lebens nicht ausweicht und gerade darum tröstet und hilft.
Thomas Weiß hat in Bielefeld und Heidelberg Evangelische Theologie studiert und in Gemeinden Süd- und Nordbadens und als Erwachsenenbildner in Freiburg gearbeitet. Er ist Mitglied der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik in Leipzig und im PEN-Zentrum Deutschland. Er lebt in Baden-Baden. Eine Einführung macht Pfarrer Günter Knoll.
Die Autorenlesung findet in der Mutterhaushauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Vortrag über Caspar von Schwenckfeld und die Jahreslosung 2025
Die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal lädt am Mittwoch, 5. März zu einem Vortrag mit Margrit Kempgen ein.
Auf den ersten Blick scheint beides unverbunden nebeneinander zu stehen. Aber wenn man sich mit dem Leben dieses schlesischen Landedelmannes aus dem 16. Jahrhundert und vor allem seinem Wirken in Süddeutschland auseinandersetzt, wird man sehr viel Gemeinsames entdecken. Dazu will dieser Vortrag einladen.
Caspar von Schwenckfeld (1489-1561) war eine der führenden Gestalten der Reformation in Schlesien. Zunächst in Übereinstimmung mit Luther hat er sich allmählich von dessen reformatorischen Grundeinsichten entfernt. Das brachte ihn in Konflikt mit den anderen reformatorisch Gesinnten seiner Heimat. Er ging ins Exil nach Straßburg, Augsburg und Ulm, wurde dort jeweils eine Zeit lang geduldet, bis er wegen Irrlehre als Ketzer verfolgt wurde. Die beiden letzten Lebensjahrzehnte verbrachte er als ruheloser Flüchtling auf den Besitzungen süddeutscher Adliger oder verborgen in Häusern seiner Anhänger. Schwenckfeld drängte auf eine notwendige „Absonderung“ der Heiligen von der sichtbaren Kirche. „Die wahre Kirche ist in der Zerstreuung und allein Gott bekannt.“ Schwenckfelds Lehre zielt auf eine Christusnachfolge in „Rechtbeschaffenheit.“
Die Referentin Margrit Kempgen ist Oberkirchenrätin a.D. der ehemals Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz. Als Juristin und Historikerin ist sie Expertin für die Geschichte des evangelischen Schlesiens. Margrit Kempgen ist auf Einladung der Evangelischen Diakonieschwesternschaft in Herrenberg.
Der Vortrag findet in der Mutterhaushauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.