Die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal lädt aus Anlass von Thomas Manns 150. Geburtstag am Mittwoch, 14. Mai zu einem Vortrag in die Mutterhauskirche ein.
Nahm Thomas Mann für sich zunächst das Bürgerrecht in Anspruch, unpolitisch zu sein, setzte nach der Ermordung von Walter Rathenau 1922 bei ihm ein Umdenken ein. Aus dem Unpolitischen wurde ein gewichtiger Fürsprecher und Verteidiger der Demokratie. Demokratie ist für ihn zuallererst ein geistiges Ereignis. Er versuchte, die Demokratie aus der deutschen Kultur- und Ideengeschichte zu erschließen, um zu beweisen, dass Demokratie seinem Land nicht von außen eingepflanzt werden musste, sondern aus dessen tiefsten Inneren kommt. Doch erst im amerikanischen Exil, wo sich der ganze Horizont demokratischer Möglichkeiten vor ihm auftat, wurde er zu einem Demokraten durch und durch.
Kurt Oesterle ist Autor von Romanen wie „Der Fernsehgast“ und „Der Wunschbruder“, sowie von Reportagen- und Essaybänden, und lebt in Tübingen. Er wurde für sein schriftstellerisches Werk ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Berthold-Auerbach-Preis sowie dem Ludwig-Uhland Förderpreis. Er war schon zu verschiedenen Autorenlesungen und Vorträgen in der Mutterhauskirche zu Gast.
Pfarrer Günter Knoll führt in das Thema ein.
Die Veranstaltung findet in der Mutterhaushauskirche statt, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.