Die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal lädt am Samstag, 31. Mai zum Musikalischen Wochenschluss in die Mutterhauskirche ein.
Im Mittelpunkt steht Johann Sebastian Bachs „Musikalisches Opfer“. Das Werk trägt einen rätselhaften Titel, doch die Erklärung liegt in Bachs Schmeicheleien für seinen Förderer: Es wurde „in tiefster Untertänigkeit“ dem musizierenden Preußen-König Friedrich II. von Bach geschenkt. Dieser hatte ihn kurz zuvor herausgefordert und ihm ein Thema vorgespielt, über das der große Bach eine Fuge improvisieren sollte. Eine vierstimmige Fuge gelang Bach auf Anhieb, aber als der König sechs Stimmen forderte, bat Bach um Bedenkzeit. Er legte schließlich ein Werk mit 16 Sätzen vor, in dem er seine ganze Kunst des Kontrapunkts über das königliche (schwierige!) Thema vorführt.
Das Ensemble Bel-hêtre mit Stefanie Glaubitz an der Traversflöte und Miriam Klüglich an der Barockvioline, Hanna Hesse und Harald Sinot an den Continuo-Instrumenten Barockcello und Spinett spielen die Triosonate aus dem „Musikalischen Opfer“. Das Stück war für die königlichen Hofkonzerte gedacht. Ob Friedrich II. es hätte spielen können? Eher ungewiss, er konnte wohl das Tempo nicht halten und mindestens der vierte Satz, eine schwungvolle Gigue, steckt voller rhythmischer Tücken, durch die das Thema, wie auch in den anderen Sätzen, immer wieder durchblitzt.
Umrahmt wird die Triosonate von weiteren barocken Werken.
Die Liturgie hält Pfarrer Günter Knoll.
Der Wochenschluss findet in der Mutterhaushauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.